Donnerstag, 3. Mai 2007

Jerusalem, Mea Shearim

Neben dem überaus geistig aufgeladenen Jerusalem, habe ich doch tatsächlich auch das "westlich verkommene" Leben in der Stadt gefunden. Aber auch hier, ist es nicht ganz so wie in Berlin, Moskau oder New York. Es ist ja schon etwas befremdlich, im überwachten Café zu sitzen und sich entspannt zu fühlen.

Das absolute Highlight war aber gestern der Besuch im ultra orthodoxen Judenviertel, Mea Shearim. Kein Radio, kein Fernsehen, kein Telefon (vielleicht ein paar geheim-Handys). Neuigkeiten verbreiten sich nur mündlich oder sind mit Plakaten an die Hausmauern geklebt (siehe Foto).
Gestern Abend führte ich ein sehr interessantes und unterhaltsames Gespräch mit Dr. Klaus Lampert, Arzt in der Hadassah Klinik in En Kerem.
Er berichtete von einem friedlichem Mikrokosmos der Kulturen. Araber, Christen und Juden teilen sich die Zimmer auf den Stationen und werden nicht gesondert oder getrennt behandelt. Die Situation ist friedlich und resepetvoll, so sein Bericht.
Die Klinik ist vor allem durch ihre Chagall-Fenster im Erdgeschoss bekannt
(siehe unter Links).

Momentan sitze ich gerade in Ramallah in einem kleinen Internet Coffee (kein Witz, hier steht Coffee - bitte mit viel Milch und Zucker) und freue mich über das unglaublichste Hupkonzert draussen auf der Strasse. Die Lage hier ist wesentlich entspannter, die Strassenverhältnisse katastrophal und das Wetter gerade leicht bedeckt.

Habe gleich einen Termin mit dem hiesigen Goethe Institut. Werde mir dann nachher auch die Parlamentsgebäude ansehen und heute abend wieder nach Jerusalem zurückfahren.

und ja, und ich werde mir auch eine Spraydose kaufen und auch mich an der Mauer verewigen...

Anbei ein noch ein paar visuelle Eindrücke:


180° Blick vom Mount Scopus (Hebrew University of Jerusalem) auf die Altstadt


90° Blick vom Mount Scopus (Hebrew University of Jerusalem) ins Hinterland




Im Jüdischen Viertel in der Altstadt, wurde mittels Spraydose die arabischen Straßennahmen entfernt.


"fernsehen" in Mea Shearim






Früh übt sich...


Zionsplatz, Jerusalem, 17:47h

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Die Fotos werden immer besser. Man merkt, dass du dich ein wenig einlebst und nicht mehr so verkrampft fotografierst. Schön, dass du dich auch für die Mauer entschieden hast. Liebe Grüße Hannes