Mittwoch, 8. August 2007

Einiges passiert…

Immer wieder werde ich darauf angesprochen, warum sich auf meinem blog momentan nichts tut. Ich kann euch beruhigen und Vorfreude auf mehr (viel mehr) machen! Parallel zu meiner schriftlichen Ausarbeitung meiner Masterarbeit, entsteht eine Website mit Interviews, Soundbites, Bildern, Filmchen, Infografiken, usw... Mir schien der Blog dafür nicht die passende Form. Die vielen recherchierten Informationen sollten meiner meinung nach besser und übersichtlicher präsentiert werden…

In den vergangenen Wochen habe ich neben schreiben, gestalten, schneiden und basteln u.a. einige Interviews geführt. Eines war mit Dr. Johannes Gerster, ehemaliger Leiter der Konrad-Adenauer-Stiftung in Jerusalem, 9 Jahre war er einer der Chefvermittler zwischen den Israelis und der Autonomiebehörde, oftmals auch im Hintergrund...

Anbei schon mal ein kleiner Auszug aus dem Gespräch:…



Bernhard Pompeÿ: Sie vertreten unter anderem den Ansatz "veritas fecet pacem!" (Wahrheit schafft Frieden)
Wie beurteilen Sie die momentane Situation im Nahen Osten unter diesem Gesichtspunkt?

Johannes Gerster: „Wahrheit schafft Frieden“ will ja sagen, dass ein Frieden der auf falschen Annahmen, falschen Beurteilungen beruht, nicht funktionieren kann. Und die Ursache im Nahen Osten ist, und ich sag das mal so deutlich: wenn die Arabischen Nachbarn damals den UNO-Beschluss akzeptiert hätten, hätte es hier einen größeren Palästinensischen Staat gegeben, als es in Zukunft je geben wird. Es ist aber im Prinzip eine Geschichte der verpassten Möglichkeiten. Deswegen sage ich, man muss jetzt einfach von der Wahrheit ausgehen: Erstens gibt es einen israelischen Staat und der darf nicht zerstört werden. Wo jetzt genau die Grenzen dieses Staates verlaufen, weiß man nicht genau, also muss man eine wirklich faire Grenzziehung herbeiführen. Zweitens: es muss einen palästinensischen Staat daneben geben, denn alle anderen Lösungen scheiden aus. Besatzung ist keine Lösung auf Dauer, den Anderen rausschmeißen ist keine Lösung, dass man einen Binationalen Staat schafft, ist angesichts der Verhärtung der Fronten keine Lösung – das wollen beide nicht. Letzen Endes also bleibt nur eine Trennung.





Ein weiteres Interview führte ich mit Hans Nieswandt, DJ und Buchautor aus Köln. Er bereiste im Auftrag des Goethe Instituts den Nahen Osten, veranstaltete DJ-Workshops, hatte Auftritte und hielt Vorträge vor Ort…

auch hier ein kleiner Vorgeschmack…:



Bernhard Pompeÿ: Du warst 2004 in Israel und Palästina als DJ und Workshopleiter unterwegs. In dem Buch „Disko Ramallah“ beschreibst du deine Aufenthalte dort in einer Art Dokumentation. Wie kam es zu dieser Reise?

Hans Nieswandt: Meine Reise fand im Rahmen eines Programms des Goethe Instituts statt. Die elektronische Musik aus Deutschland hat sich seit den 90er Jahren weltweit etabliert, DJ’s aus aller Welt kennen die Platten aus Deutschland. Das Goethe Institut hat das bemerkt und begonnen die E-Musik neben anderen kulturellen Punkten in ihr Programm zu nehmen. Das wurde dann zunächst in Südamerika begonnen und schließlich sollte ich als erster deutscher DJ ähnliches im Nahen Osten ausprobieren. Mit dem bewährten Programm, wie ich das seit den frühen 90er Jahren schon mache: eine Mischung aus Auftritten und in Form von Vorträgen und DJ- oder Produktionsworkshops. Da lernt man eine Menge Leute kennen, die gleich gesinnt sind und das war in allen Ländern ganz unterschiedlich: im Libanon ganz anders als in Ägypten oder in Palästina. In Palästina war es im Vergleich extrem rudimentär, weil es nur sehr wenige Vergnügungsstrukturen gibt.

...

Ich hoffe ich konnte ein wenig hungrig auf Mehr machen.
bis ganz bald…

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